Nutzen

Das Gornerli ist kein neues Wasserkraftwerk. Es ist ein in das System der Grande Dixence eingebetteter, zusätzlicher Speicher. Er nutzt die Veränderung der Natur durch den Klimawandel dreifach: Für die Produktion von Winterstrom, für die Verbesserung des Hochwasserschutzes und für die Sicherung der Trinkwasserversorgung.

Winterstrom und Mehrproduktion

Mit dem Gornerli-Stausee können dank Synergien mit der Infrastruktur der Grande Dixence zusätzlich maximal 650 Mio. kWh Sommerstrom in den Winter verschoben werden. Diese Menge entspricht ungefähr der Jahresproduktion von 180 Windturbinen oder dem Verbrauch von 140’000 Schweizer Haushalten. Damit leistet das Gornerli einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Sicherung der nationalen Stromversorgung – insbesondere im Winter, wenn die Schweiz dringend Strom benötigt.

Die Gesamtproduktion der Grande Dixence erhöht sich mit dem Gornerli um netto ca. 200 Mio. kWh pro Jahr: Ein Teil der bisher ungenutzten Wassermengen der Gornera-Fassung wird – unter Einhaltung der Umweltvorgaben und Kompensationsmassnahmen – gespeichert und ebenfalls für die Stromproduktion genutzt. Zudem spart die neue Pumpstation Gornerli, die rund 240 Meter höher liegt als die bisherige in Z’Mutt, eine grosse Menge an Pumpenergie ein.

Weiter sichert das Projekt insbesondere der Gemeinde Zermatt, aber auch dem Kanton Wallis und den anderen Konzessionsgemeinden Mehreinnahmen in Form von Wasserzinsen und Steuern. Schliesslich profitieren die zukünftigen Miteigentümer, insbesondere die heutigen Konzessionsgemeinden und der Kanton, direkt von der Aufwertung der bestehenden Kraftwerkanlagen der Grande Dixence.

Das Gornerli ist ein zentrales Puzzlestück der Schweizer Energiezukunft.

Albert Rösti, Bundesrat und Vorsteher UVEK

HOCHWASSERSCHUTZ

Der Klimawandel lässt die Gletscher schmelzen und sorgt für mehr Starkniederschläge. Dadurch steigt die Gefahr von Hochwasser.

Der Gornerli-Stausee spielt für den Hochwasserschutz in der gesamten Region eine zentrale Rolle: Er kann die Wassermengen aus Starkniederschlägen und plötzlichen Ausbrüchen von Gletscherseen aufnehmen und zurückhalten. Das Hochwasserrisiko sinkt deutlich, und mögliche Folgeschäden werden stark verringert.

Die Überschwemmungen im Juni 2024 haben die Dringlichkeit des Hochwasserschutzes deutlich gemacht. Mit dem geplanten Rückhaltevolumen Gornerli hätten beide Schadenereignisse (mit Ausnahme des Triftbachs) verhindert werden können. Das Gornerli dient als Rückhaltebecken für die Gornera und kann künftig rund die Hälfte des Zuflusses in die Mattervispa in Zermatt zurückhalten. Damit wird die Hochwassergefahr nicht nur in Zermatt, sondern im gesamten Mattertal entscheidend reduziert. Das Projekt wird sich bis ins Val d’Hérens und ins Rhonetal positiv auf den Hochwasserschutz auswirken.

“Das Gornerli verbessert den Hochwasserschutz in Zermatt, aber nicht nur: Es wirkt sich positiv auf den gesamten Hochwasserschutz der Vispa aus, bis hinunter nach Visp.”

Romy Biner-Hauser, Gemeindepräsidentin Zermatt

WASSERVERSORGUNG

Eine sichere Wasserversorgung (Trink- und Brauchwasser) wird in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen, da das Wasserangebot tendenziell abnimmt (schwindende Gletscher), die Wassernachfrage tendenziell zunimmt (insbesondere Gemeinden Zermatt und Visp) und da es vermehrt Trockenperioden aufgrund des Klimawandels geben wird. Mögliche Massnahmen, um einer zukünftigen Wasserknappheit entgegenzuwirken, sind neben der Sensibilisierung der Bevölkerung und der Industrie sowie der Optimierung der bestehenden Wasserversorgungssysteme auch der Bau von neuen, sicheren Wasserreservoirs.

Zurzeit wird in der Region Mattertal untersucht, wie die regionale Wasserversorgung langfristig gesichert werden kann.

“Aufgrund ihrer grossen Kapazitäten stellen alpine Stauseen eine wichtige Infrastruktur für die integrierte Bewirtschaftung von Wasserressourcen dar.

Prof. Emmanuel Reynard, Professor für Physische Geografie, Universität Lausanne

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